Der Ladenhüter

Diese Woche war mein letzter Einsatz im Volg-Dorfladen in Tenna/GR.

Während 8 Jahren habe ich mich im Dorfladen als Verkäufer engagiert – einfach weil es auch in einem kleinen Laden eine Aushilfe braucht damit die Bevölkerung und die Gäste guten Zugang haben zu den Artikeln des täglichen Bedarfs. Und die Ladenleiterin hat ja auch Freitage und Ferien zugut. 

Diese Stelle hat mir auch ein Einkommen verschafft, welches genügte, um mich nebenbei vollzeitig im Ehrenamt für das Projekt Tenna Hospiz einsetzen zu können.

Nun werde ich mich voll auf die Aufgabe als Sorgender Mitbewohner und Koordinator der Wohngemeinschaft Alte Sennerei im Tenna Hospiz und aufs älter werden konzentrieren – das letztere braucht nach Aussage von Mitbewohner Gian Pedretti (97) “ein bisschen Geduld”. Die Pensionierung kommt dann früh genug.

Selbst die HR Abteilung von Volg war damals besorgt, einen völlig ‘überqualifizierten’ (“sonä gschtodiertä”) Aushilfs-Verkäufer einzustellen. Es hat sich gezeigt, dass es möglich ist mit ein bisschen Geschick, Demut und Ausdauer das notwenige Wissen anzueignen um schön präsentieren, gut beraten und verkaufen zu können. Frisch und freundlich.

Ich bin sehr dankbar für meine Stelle im Dorfladen. Es gibt kein anderer Ort, an dem ein niederschwelligerer Zugang zu den Zielgruppen für das Projekt Tenna Hospiz möglich gewesen wäre. Der Dorfladen als Treffpunkt und als Ort, wo Sorgen geteilt werden. Neben der Kundenberatung und dem Verkauf kamen schnell direkte Seelsorge-Gespräche und medizinisch-pflegerische Beratungen zustande. Man kennt sich im Dorf.

Natürlich werde ich die ehemaligen Kundinnen und Kunden vom Dorfladen bei Gelegenheit im Sozialraum Café im Tenna Hospiz wieder treffen. Kaffee, Kuchen, ein offenes Ohr und Feines vom Ort werden dort zur Verfügung stehen.

Help make this blog a dia(b)logue! - Ich lade dich ein mitzuschreiben!

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.