Lasst euer Leben sprechen!
“Let your lives preach” ist ein Zitat aus einem der vielen Briefe, die George Fox an die frühen Quäker richtete. (Vol. 1; 200)

Unser Friedenszeugnis ist unsere Art, wie wir in der Welt leben, wie wir diese Welt sehen und wie wir diese Welt verändern.
Erklärung der TeilnehmerInnen der Weltkonferenz der Religiösen Gesellschaft der Freunde (Quäker) in 1952.
Für mich spricht selbst das ausgegrenzte Leben der obdachlosen Person in Washington DC aus. Die schlafende Präsenz belebt die doch eher sterile Szene zwischen dem repräsentativen Bahnhofgebäude von Washington und dem Zentrum der Macht in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Die Person erinnert all diejenigen, die sich in relativer Sicherheit bewegen (zum Beispiel im eigenen Fahrzeug auf dem Weg zum gesicherten Arbeitsplatz), dass der enorme Wohlstand und die Macht längst nicht allen dazu verhilft, ihre Grundbedürfnisse bedeutungsvoll befriedigen zu können. Dadurch, dass öffentlicher Raum als Schlaf- oder Wohnraum benutzt wird, wird das Weltverständnis des Betrachtenden in Frage gestellt und dadurch die Möglichkeit geschaffen, die Welt zu verändern.

“Während wir dabei sind, unseren christlichen Glauben in der heutigen Sprache zu interpretieren, müssen wir uns vergegenwärtigen dass es eines gibt, das schlimmer ist als das Versäumnis unsere Bekenntnisse zu leben: nämlich dass wir unsere Glaubensbekenntnisse so verwässern dass sie unserer gewohnten Lebensweise entsprechen.”
Weltkonferenz der Freunde, 1952 (eigene Übersetzung)
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