Erinnerungen an Rolf Deck

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Ferdinand der Ziegenbock, Tenna 1987

Die Welt ist eine Kleine.

Gestern sitze ich auf der Terrasse beim Hotel Alpenblick und unterhalte ich mich mit zwei Bekannten. Irgendwie kommen wir ins Gespräch über einen tragischen Unfall auf einem Landwirtschaftsbetrieb in der Region. “Dä hesch du viellecht au könnt” meinte mein Gesprächspartner.

Mein Gesprächspartner war mehrere Male im Einsatz und auf Besuch auf dem besagten Betrieb und hatte dort im Gespräch über längst vergangene Zeiten gehört, als die betroffene Familie im Safiental lebte.

Ja, Mitte der 80er Jahre haben Rolf und Iris, mit Kleinkind Amos und dem Hund Galadriel auf meinem Bergheimat Hof in Tenna gelebt und gearbeitet. Rolf zeigte ein starkes Interesse an der Ziegenhaltung. Wir teilten uns das Troghus, philosophierten und diskutierten über das Leben und die Gesellschaft, in der wir uns doch eher am Rande fühlten. Wir fanden nicht genügend Gemeinsamkeiten, um einen Lebensentwurf mit Hofgemeinschaft aufzubauen. Dafür hat es auch an der Rechtssicherheit des Pachtvertrages als wirtschaftliche Grundlage gemangelt.

Rolf und Iris haben als junge Familie ihren Weg gefunden. Rolf hat die Geschichte im Jahr 2006 öffentlich erzählt. Interview mit Rolf Deck aus der Sendung ‘Porträt’ des Senders Life Channel. Nach der 28. Minute kommen die Interview Partner auf die Zeit und Erlebnisse in Tenna, inklusive deren Bedeutung für den Lebensweg von Rolf, zu sprechen.

Mein Weg führte auch von Tenna weg und dann über verschiedene Stationen und Kontinente wieder zurück ins Safiental. Nach 32 Jahren kreuzen sich die beiden Lebensgeschichten wieder, auf der Terrasse vor dem Hotel Alpenblick.

Ein kleine Welt! Und wir haben manchmal dennoch keine Ahnung davon, wie stark der persönliche Bezug ist auf eine Kurznachricht, die einem ins Auge springt und die man beiläufig liest.

Ich wünsche der Familie viel Kraft für den weiteren Weg ohne Rolf.

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Remembering Rolf Deck

It is a small world.

Yesterday I casually got into a conversation about a tragic accident on a farm in this region. It turned out, that the farmer killed was Rolf, with whom I worked more than thirty years ago here in Tenna.

Rolf and Iris, together with baby Amos and dog Galadriel spent a winter in Tenna. We shared a house and the farm work. He had a keen interest in goat husbandry. And we spent many hours talking about life and the society we were embedded in. We were looking for alternatives. However, there were not sufficient commonalities to go a shared path. And the economic footing for such a vision was lacking as well.

Rolf and Iris found a way for the young family. In 2006, Rolf told his life story on radio to Life Channel; the interview in German is available at the above link.

I remember Rolf well, and I wish the family much strength to continue their way without him!

Dreams go on…

Träume die bleiben…

Dieses Video portraitiert ein Ort und Leute die einen wichtigen Bezug zu meinem Lebenslauf darstellen. Wir zogen damals aus, um genau diese Farm weiter zu führen, um einen Lebensstil wie diesen zu pflegen. Danke an Dale und Sue, Dick und die viele anderen, die den Traum bis heute weiter führen. Danke an Naomi für das Festhalten dieses Lebens in Bild und Ton.

This video shows a place and people that have an important connection to my own biography. We left the Old World years ago to continue on exactly this farm and to live this kind of life style. Thank you to Dale and Sue, to Dick and the many others involved, for keeping the dream alive. Thanks to Naomi for capturing the beauty and the spirit of the place in video.

 

Alte und neue Wege – Old and new ways

In den letzten Tagen war ich immer wieder unterwegs, auf alten und neuen Wegen. Eingeschränkt war ich nur durch den frischen Schnee, der vor allen die nicht befestigten Wege sehr rutschig machte und das gehen im steilen Gelände erschwerte.

Als ich vor fast dreissig Jahren das erste Mal nach Tenna kam war die Gemeinde noch über die alte, einspurige Talstrasse erschlossen. Von der Tenner Höhe aus gab es eine Stichstrasse zum Dorf hoch die auf gut 2 km Strecke 400 Höhenmeter überwand. Heute sind grosse Teile der Talstrasse und die Zufahrtsstrasse nach Tenna nach modernen Strassenbaunormen ausgebaut. Das folgende Video zeigt die Talfahrt von Tenna nach Versam, ein Erlebnis das auch heute noch nicht empfehlenswert ist für Leute mit Höhenangst.

During the last few days, I was hiking on old and new trails. I was only limited by the fresh snow that made all the trail without a hard surface very slippery. Thus the hiking in this steep terrain became more strenuous.

When I first came to Tenna about thirty years ago, the valley was served by a mostly single-lane gravel road. From the main road, an access road connected the village of Tenna. On a distance of just over two kilometres (1.4 mi) it gained 400 meters (1200 ft) in elevation. Today, most of the main road and the access road to Tenna are build to modern-day standards. Nonetheless, as the following video shows, the ride is still reminiscent of a roller coaster ride and not for the faint of heart.

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Before I dance with Death… (+de)

Tafel 45 des Totentanzes auf der Spreuerbrücke in Luzern - Panel 45 of the Danse of Death series on the Spreuer Bridge in Lucerne.
Der Bauer: Tafel 45 des Totentanzes auf der Spreuerbrücke in Luzern – The Peasant: Panel 45 of the Dance of Death series on the Spreuer Bridge in Lucerne.

Ach Pur wie sur gwünst du dein Brot. – Ich gwüns mit Arbeit Angst und Not. –
Wil läben doch lieber ein Pursman. – Als gstorben für ein Edelman.

(transcribed in: Der Todtentanz: Gemälde auf der Mühlenbrücke in Luzern, 1881) Continue reading “Before I dance with Death… (+de)”