
Die Welt ist eine Kleine.
Gestern sitze ich auf der Terrasse beim Hotel Alpenblick und unterhalte ich mich mit zwei Bekannten. Irgendwie kommen wir ins Gespräch über einen tragischen Unfall auf einem Landwirtschaftsbetrieb in der Region. “Dä hesch du viellecht au könnt” meinte mein Gesprächspartner.
Mein Gesprächspartner war mehrere Male im Einsatz und auf Besuch auf dem besagten Betrieb und hatte dort im Gespräch über längst vergangene Zeiten gehört, als die betroffene Familie im Safiental lebte.
Ja, Mitte der 80er Jahre haben Rolf und Iris, mit Kleinkind Amos und dem Hund Galadriel auf meinem Bergheimat Hof in Tenna gelebt und gearbeitet. Rolf zeigte ein starkes Interesse an der Ziegenhaltung. Wir teilten uns das Troghus, philosophierten und diskutierten über das Leben und die Gesellschaft, in der wir uns doch eher am Rande fühlten. Wir fanden nicht genügend Gemeinsamkeiten, um einen Lebensentwurf mit Hofgemeinschaft aufzubauen. Dafür hat es auch an der Rechtssicherheit des Pachtvertrages als wirtschaftliche Grundlage gemangelt.
Rolf und Iris haben als junge Familie ihren Weg gefunden. Rolf hat die Geschichte im Jahr 2006 öffentlich erzählt. Interview mit Rolf Deck aus der Sendung ‘Porträt’ des Senders Life Channel. Nach der 28. Minute kommen die Interview Partner auf die Zeit und Erlebnisse in Tenna, inklusive deren Bedeutung für den Lebensweg von Rolf, zu sprechen.
Mein Weg führte auch von Tenna weg und dann über verschiedene Stationen und Kontinente wieder zurück ins Safiental. Nach 32 Jahren kreuzen sich die beiden Lebensgeschichten wieder, auf der Terrasse vor dem Hotel Alpenblick.
Ein kleine Welt! Und wir haben manchmal dennoch keine Ahnung davon, wie stark der persönliche Bezug ist auf eine Kurznachricht, die einem ins Auge springt und die man beiläufig liest.
Ich wünsche der Familie viel Kraft für den weiteren Weg ohne Rolf.
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Remembering Rolf Deck
It is a small world.
Yesterday I casually got into a conversation about a tragic accident on a farm in this region. It turned out, that the farmer killed was Rolf, with whom I worked more than thirty years ago here in Tenna.
Rolf and Iris, together with baby Amos and dog Galadriel spent a winter in Tenna. We shared a house and the farm work. He had a keen interest in goat husbandry. And we spent many hours talking about life and the society we were embedded in. We were looking for alternatives. However, there were not sufficient commonalities to go a shared path. And the economic footing for such a vision was lacking as well.
Rolf and Iris found a way for the young family. In 2006, Rolf told his life story on radio to Life Channel; the interview in German is available at the above link.
I remember Rolf well, and I wish the family much strength to continue their way without him!