“Der Krieg der Pazifisten”

Wie Dienstverweigerer den Militarismus in der Schweiz beeinflussten

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Schweizerisches Kriegsgerät im Einsatz für die Menschlichkeit: Von den Behörden nicht anerkannter Zivildiensteinsatz als “Bergheimat” Betriebshelfer , Alpe Loasa, 1985

Ich möchte hier einen Artikel aus dem Tagesanzeiger zum Thema Repressionen gegen Dienstverweigerer in der Schweiz wiedergeben. Leider ist der Titel zum Artikel ungeschickt, aber verkaufswirksam gewählt. Doch der Inhalt hat bei mir Erinnerungen an meine eigenen Erlebnisse der Achtziger Jahre wach gerufen!

Der Krieg der Pazifisten

von Beni Frenkel

Alter Backstein, von Pflanzen überwachsen. Der Klingelknopf aus Bakelit. An der Gartenhofstrasse 7 in Zürich-Aussersihl ist die Zeit in den 1980er- Jahren stehen geblieben. Ein hochgewachsener Mann öffnet die schwere Tür. Schlohweisses Haar, spöttischer Blick. Peter Weishaupt. Er bittet den Besucher in den grossen Konferenzraum. Weishaupt ist Autor der «Friedenszeitung». Die Auflage pendelt zwischen 1800 und 2000. Tendenz eher sinkend, da die Abonnenten sterben und wenig neue dazukommen. Die Zeitung wird vom Schweizerischen Friedensrat herausgegeben. Und der hat sich viele Jahrzehnte lang für die Einführung des Zivildienstes eingesetzt. Erst seit 1996 gibt es überhaupt diese – Alternative zum Militärdienst.

Wer vor diesem Datum den Dienst verweigerte, landete meist im Gefängnis.
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Fast for Peace – Fasten für den Frieden

Prayer by Tenyoh (photo credit: Yoko Sugawara)
Prayer by Tenyoh (photo credit: Yoko Sugawara)

Die deutsche Übersetzung folgt weiter unten

Do you remember the rhetoric of “Shock and Awe”? The endless justifications of a war enterprise using the expression “the lesser evil”? The constant fear mongering with the legendary arsenal of weapons of mass destruction that is waiting to be deployed to destroy the free world?

Ten years ago, I entered into a Fast for Peace at Selkirk College. With the beginning of the war in Iraq, which was an event that I remember as staged for US television audience, I committed to fast. Continue reading “Fast for Peace – Fasten für den Frieden”

Ausgrenzung, Unterdrückung, und Widerstand (+en)

(English translation below)

Bei der Ankunft im ehemaligen Kapuziner Kloster, dem heutigen Haus der Gastfreundschaft, ist eine grosse, steinerne Gedenktafel sichtbar. Obwohl die Tafel in erster Line auf die Baugeschichte des historischen Gebäudes verweist, lässt sich aus dem ersten Satz viel Vorgeschichte heraus lesen:

Sunnehuegel7

„Zur Beruhigung der bitteren Untertanen schickte nach dem Bauernkrieg von 1653 der Rat von Luzern die Kapuziner nach Schüpfheim und erbaute ihnen auf eigene Kosten hier, wo bisher ein Galgen mit Überresten hingerichteter Bauernführer stand, Kirche und Kloster. 

Der Bauernkrieg war ein Aufstand der rechtlosen Landbevölkerung. Die Bauern hatten genug von der politischen Bevormundung und der wirtschaftlichen Ausbeutung und Benachteiligung durch die mächtigen Stadtherren. Continue reading “Ausgrenzung, Unterdrückung, und Widerstand (+en)”