Noch ist der Schriftzug “Alp-Dorf Sennerei” gut lesbar an der Fassade des unscheinbaren Gebäudes in Tenna. Prominent sitzt es am Rande der Fraktion Mitte, gegenüber des spätgotischen Kirchleins, das alle Aufmerksamkeit kriegt. Käse wird hier schon länger nicht mehr hergestellt.
Die Spuren des Zahns der Zeit sind auch sonst sichtbar. Die Lücken im Ziegeldach werden mit jedem Gewitter und Sturm zahlreicher und grösser. Die Fensterläden sind schon seit 15 Jahren nicht mehr bewegt worden. Die Türe vom Plumpsklo knallt gelegentlich wenn jemand die Türe nach der Benutzung nicht sorgfältig wieder gesichert hat.
Manchmal scheint ein Licht vom oberen Fenster; und man sieht die bewegte Silhouette einer fleissigen Weberin, untermalt mit den rhythmischen Geräuschen des Schiffchens auf dem Webstuhl.
Das Gebäude birgt sonst keine Schätze. Da sind grosse Löcher im Boden: das eine von der Holzfeuerung für das längst entsorgte Käsekessi; das andere vom Gegengewicht, das während fünfzig Jahren die Seile der Seilbahn spannten. Damit wurde die Milch, das Alppersonal, und die Waren für die Alp im Sommer transportiert.
Und auf dem Dachstock hängt die Vereinsfahne des Sängervereins von 1889. Ein luxuriöses Stück, das an die Zeiten erinnert als es in Tenna noch mehrere Vereine gleichzeitig gab, die sich der Gesangskunst widmeten. Es gab ja lange eine prekäre Strassenverbindung zur Aussenwelt, kein Radio, kein Fernsehen, und kein Internet.
Nun machen sich Stimmen laut, damit das verlassene Gebäude wieder belebt sein soll. Die Gemeinde Safiental als ‘Erbin’ der Liegenschaft ist bereit, diese dem Verein Tenna Hospiz zu verkaufen. Damit kann der Verein in den nächsten Jahren pflegegerechten Wohnraum realisieren für palliative Pflege und andere Situationen, wo es zu Hause einfach nicht mehr möglich ist, Angehörige mit Pflegebedürfnissen zu betreuen.
Sollen in naher Zukunft müde Körper, Geister, und Seelen wie Wanderer auf steinigem Weg im geplanten Hospiz mit offenen Armen empfangen werden, um bis zuletzt in Würde leben und dann in Frieden sterben zu können.
Ihre Unterstützung ist herzlich willkommen. Der Verein Tenna Hospiz freut sich sich auf ihre Spenden, Darlehen, und Beiträge. Folgen sie diesem Link um GönnerIn des Vereins Tenna Hospiz zu werden.
Ich freue mich für euch, dass es mit eurem Projekt vorwärts geht – es tönt aber auch nach einer Menge Arbeit. Vielleicht mal ein Workcamp? Auf jeden Fall alles Gute! Es ist ein gutes und wichtiges Projekt, mir gefällt vor allem, dass es klein und für die Menschen am Ort ist, also nicht so anonym wie grosse Institutionen.
Liebe Anne Lotte, natürlich ist das menschliche Mass ein wichtiges Kriterium bei der Planung des Hospiz Projektes, denn es geht darum jedem Einzelnen den Raum zu geben in Würde zu leben – bis zuletzt – und in Frieden sterben zu können.
Wenn es dann um konkrete Um- und Aufbauarbeiten geht, können wir gerne ein Workcamp ins Auge fassen.