Thoughts on Easter

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you're asking, how is the resurrection of the dead?

I do not know 

you're asking, when is the resurrection of the dead?

I do not know

you're asking, is there a resurrection of the dead?

I do not know

you're asking, is there no resurrection of the dead?

I do not know

I only know, what you are not asking about:

the resurrection of the living

I only know, what he is calling us for:

to the resurrection in the here and now.

(Kurt Marti)

The last line of this poem by Kurt Marti could also be translated to: “to the standing up in the here and now”, to better convey the intended meaning from the multiple uses of the word “Auferstehung” in the German language.

Kurt Marti excelled in this poem once more in grounding complex metaphysical-religious concepts with simple phrases. He easily brings the reader back to everyday life.  This is great inspiration to me.

Over the past few days, it became clear to me that I continue to be called to support those people in this world, who have difficulty to believe that there can be such thing as a resurrection of the living. These are no infidels and heathens; these are the excluded, the under-priviledged, the marginalized, those affected by the consequences of our wealth and security.

I made myself once more available for consideration for serving another mission with MSF/Doctors without Borders in the foreseeable future.

The article personal impact of working with MSF/Doctors without Borders describes some of the experiences and insights from my mission in 2011. There are more sights and sounds available here: With MSF in Chad.

Ostergedanken

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ihr fragt, wie ist die auferstehung der toten?

ich weiss es nicht 

ihr fragt, wann ist die auferstehung der toten?

ich weiss es nicht

ihr fragt, gibt’s eine auferstehung der toten?

ich weiss es nicht

ihr fragt, gibt’s keine auferstehung der toten?

ich weiss es nicht

ich weiss nur, wonach ihr nicht fragt:

die auferstehung derer die leben

ich weiss nur, wozu Er uns ruft:

zur auferstehung heute und jetzt.

(Kurt Marti)

Kurt Marti hat es auch in diesem Gedicht geschafft, metaphysisch-religiöse Konzepte in einfachen Sätzen zurück auf den Boden der Alltagsrealität zu holen. Davon lasse ich mich gerne inspirieren.

Für mich ist in den letzten Tagen klar geworden, dass ich immer noch gerufen bin, diejenigen Menschen in dieser Welt zu unterstützen, denen es schwer fällt daran zu glauben, dass es eine Auferstehung der Lebenden geben kann. Nein, das sind keine Ungläubigen; sondern Ausgegrenzte, Unterpriviligierte, An-den-Rand-Gedrängte, Betroffene der Konsequenzen unseres Wohlstandes und unserer Sicherheit.

Ich habe mich deshalb wieder bei MSF/Ärzte ohne Grenzen gemeldet, um in absehbarer Zukunft durch einen Einsatz in einem ihrer Projekt zu dienen.

Der Artikel Arbeiten mit Ärzte ohne Grenzen – Einflüsse auf mein Leben beschreibt Erfahrungen und Einsichten aus meinem Einsatz im Jahre 2011. Auf Englisch gibt es noch mehr zu  sehen und zu lesen: With MSF in Chad

“Der Krieg der Pazifisten”

Wie Dienstverweigerer den Militarismus in der Schweiz beeinflussten

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Schweizerisches Kriegsgerät im Einsatz für die Menschlichkeit: Von den Behörden nicht anerkannter Zivildiensteinsatz als “Bergheimat” Betriebshelfer , Alpe Loasa, 1985

Ich möchte hier einen Artikel aus dem Tagesanzeiger zum Thema Repressionen gegen Dienstverweigerer in der Schweiz wiedergeben. Leider ist der Titel zum Artikel ungeschickt, aber verkaufswirksam gewählt. Doch der Inhalt hat bei mir Erinnerungen an meine eigenen Erlebnisse der Achtziger Jahre wach gerufen!

Der Krieg der Pazifisten

von Beni Frenkel

Alter Backstein, von Pflanzen überwachsen. Der Klingelknopf aus Bakelit. An der Gartenhofstrasse 7 in Zürich-Aussersihl ist die Zeit in den 1980er- Jahren stehen geblieben. Ein hochgewachsener Mann öffnet die schwere Tür. Schlohweisses Haar, spöttischer Blick. Peter Weishaupt. Er bittet den Besucher in den grossen Konferenzraum. Weishaupt ist Autor der «Friedenszeitung». Die Auflage pendelt zwischen 1800 und 2000. Tendenz eher sinkend, da die Abonnenten sterben und wenig neue dazukommen. Die Zeitung wird vom Schweizerischen Friedensrat herausgegeben. Und der hat sich viele Jahrzehnte lang für die Einführung des Zivildienstes eingesetzt. Erst seit 1996 gibt es überhaupt diese – Alternative zum Militärdienst.

Wer vor diesem Datum den Dienst verweigerte, landete meist im Gefängnis.
Continue reading ““Der Krieg der Pazifisten””

The Doors

From one door to the next: I have moved out and moved in. The familiar door in Tenna is slowly overgrowing, the quarters behind falling into a long sleep until I will return to them next winter.

The new door stands open, the little house behind it ready to accommodate me for a while. This is my hermitage, a quiet place, that will serve me for my silent retreat.

Behind these massive stone walls hides a simple home, Continue reading “The Doors”

The Doors

Von einer Tür zur anderen: Nun bin ich aus- und umgezogen. Die vertraute Tür in Tenna wächst so langsam zu, die Wohnung wird in eine Art Dornröschenschlaf verfallen bis ich dann im Winter wieder dahin zurück kehre.

Die neue Türe steht offen, das kleine Haus dahinter ist bereit mich für einige Zeit zu beherbergen. Dies ist meine Einsiedelei, der Ort der Stille, in den ich mich nun zurück gezogen habe.

Hinter diesen dicken Steinmauern verbirgt sich ein einfaches Zuhause, Continue reading “The Doors”

10 complex ways to lead a simple(r) life

Haus in Camana, Safiental. - House in Camana, located in the Nature Park Beverin, Switzerland.
Haus in Camana, Safiental. – House in Camana, located in the Nature Park Beverin, Switzerland.

In a postmodern trend to list anything for publication, I am adding ten attitudes and behaviours that could (hopefully) be endorsed by John Woolman to avoid superfluities. Continue reading “10 complex ways to lead a simple(r) life”

10 komplexe Weisen ein einfach(er)es Leben zu führen

Haus in Camana, Safiental. - House in Camana, located in the Nature Park Beverin, Switzerland.
Haus in Camana, Safiental. – House in Camana, located in the Nature Park Beverin, Switzerland.

Ganz im Sinne der postmodernen Erscheinung, alles Mögliche in Listenform zu publizieren, führe ich hier zehn Lebenseinstellungen und Verhaltensweisen an, die hoffentlich auch John Woolman vertreten könnte um Überflüssiges zu vermeiden. Continue reading “10 komplexe Weisen ein einfach(er)es Leben zu führen”

On Business in Superfluities and the Influence of Bad Examples

Various Friends observed during a recently held retreat on the Spirituality of John Woolman how amazing it was that the main concerns raised by Woolman some 250 years ago were still current today. On the surface it seems unlikely: we no longer have to deal with slave trading, stage coaches, or buttons as unnecessary things on clothes. However, the way we relate to and treat people, mainly the ones that are not the way we are, and the matters of business and commerce are still very much on the agenda today.

As a child of the sixties I am used to see problems and injustices, to denounce them, and to call for solutions. Together with my generation I was shocked by the witnessed use of violence in Biafra, the recognition of the limits of energy resources, and the advancing pollution of our environment. The grievances affected ​​us and we eagerly sought solutions to turn away the disasters, which seemed to threaten our privileged lifestyles. We collected for charities, travelled by train from one meeting to another, and bought many of our consumer products grown organically or trade through alternative market channels.

photo credit: Jessica Jonker
photo credit: Jessica Jonker

What strikes me again and again is that these actions have led to a cat and mouse game with the big corporations: Continue reading “On Business in Superfluities and the Influence of Bad Examples”

Über Flüssiges und Überflüssiges

Während einer kürzlich abgehaltenen Retraite zum Thema Spiritualität von John Woolman bezeugten verschiedene Freunde, dass es erstaunlich sei wie aktuell die Grundanliegen, die Woolman vor 250 Jahren vorbrachte, heute noch sind. Oberflächlich betrachtet scheint das unwahrscheinlich, denn wir müssen uns nicht mehr mit Slavenverkauf, Postkutschen, oder Knöpfen als Überflüssigkeiten an Kleidern auseinander setzen. Doch die Thematiken des Umgangs mit den Menschen, vor allem denen die nicht sind wie wir, und des Umgangs mit unseren Angelegenheiten und Geschäften sind nach wie vor höchst aktuell.

Als ein Kind der Sechziger Jahre bin ich mir gewohnt, Probleme und Ungerechtigkeiten zu sehen, an zu prangern und nach Lösungen zu rufen. Ich war mit meiner Generation schockiert über die Zeugnisse von Gewaltanwendung aus Biafra, die Verknappung der Energiereserven, die fortschreitende Verschmutzung der Umwelt. Die Missstände machten uns betroffen und wir suchten eifrig nach Lösungen um die Katastrophen ab zu wenden, die unsere privilegierten Lebensweisen zu bedrohen schienen. Wir sammelten für Hilfswerke, reisten mit dem Zug von einer Versammlung zur andern, und erstanden viele unserer Konsumgüter aus biologischen Anbau oder alternativen Marktkanälen.

photo credit: Jessica Jonkers
photo credit: Jessica Jonker

Doch was mir immer wieder auffällt ist, dass diese Handlungen am Ende zu einem Katz und Maus Spiel mit den grossen Korporationen führte: Continue reading “Über Flüssiges und Überflüssiges”

The End of the World – parts 4 and 5

Here is the promised link to the final instalments of the study sessions by Ben Pink Dandelion, held in August 2013 at the Canadian Yearly Meeting of the Religious Society of Friends:

for the previous sessions, please follow these links:

The End of the World – Part 1

The End of the World – Parts 2 and 3

Healthism – a war on wholeness

“We choose to define ourselves” [ad line]

Healthism is a holistic ideology, which focuses on an individual’s responsibility for his/her health based on informed choice (MacDonald, 1998). Health promotion is deeply embedded in this ideology. Healthism is the culmination of individualistic and consumerist thought, making one’s own body as the sole focus of values and decisions. Health, as a narrowly defined medical standard, and beauty, as expressed in outward physical appearance, become the most important indicators of personal well-being. In combination with these individualistic thinking patterns, the physical environment is being seen as a constant threat to human health and well-being. Society and cultural expression become almost irrelevant in the context of health.

Pfarrkirche in Vrin, GR, Switzerland: Gedenkstätte für die Pestopfer - Memorial for the victims of the Black Death.
Pfarrkirche in Vrin, GR, Switzerland: Gedenkstätte für die Pestopfer – Memorial for the victims of the Black Death.

Healthism is an expression of extreme privilege. It makes us believe that we can be creators of our own fate and destiny. Continue reading “Healthism – a war on wholeness”

Gesundheitswahn

Ein Krieg gegen die Ganzheitlichkeit

For an English version of this article, please click hereHealthism – a war on wholeness

„Healthism“ (aus dem Englischen und ungefähr mir Gesundheitswahn übersetzbar) ist eine ganzheitliche Ideologie die darauf aufgebaut ist das jedeR Einzelne, auf der Grundlage von bewussten Entscheidungen, verantwortlich ist für ihre/seine Gesundheit und Wohlergehen. Gesundheitsvorsorge ist mitunter ein wichtiger Teil dieser Ideologie. Healthismus ist eine Kulmination von individualistischen und konsumorientierten Gedankenwelten, die den eigenen Körper ins Zentrum stellt für alle Wertüberlegungen und Entscheidungen. Gesundheit – in der Form eines eng definierten medizinischen Standards – und Schönheit – ausgedrückt in der äusserlichen körperlichen Erscheinung – werden somit die wichtigsten Indikatoren für das persönliche Wohlbefinden. Dazu kommt noch, dass in dieser Denkweise die natürliche Umwelt als konstante Bedrohung für die menschliche Gesundheit und das Wohlergehen angesehen werden. Gesellschaft und Kultur werden beinahe bedeutungslos in dieser Vorstellung von Gesundheit.

Pfarrkirche in Vrin, GR, Switzerland: Gedenkstätte für die Pestopfer - Memorial for the victims of the Black Death.
Pfarrkirche in Vrin, GR, Switzerland: Gedenkstätte für die Pestopfer – Memorial for the victims of the Black Death.

Healthismus ist eine Ausdruck von extremen Privilegien. Die Ideologie macht uns vor dass wir die Schöpfer unseres Schicksals und unserer Bestimmung sein können. Continue reading “Gesundheitswahn”

The End of the World – parts 2 and 3

Here are the second and third part of a series of study sessions on Quaker theology and history illuminating the “end of the world” topic.

For the first part, you can go to the following blog post: The End of the World – part 1

The following parts are available here: The End of the World – parts 4 and 5

Was macht Macht mit mir? (+EN)

Macht ist die Fähigkeit Einfluss zu nehmen im Leben. Das kann sich sowohl auf das eigene wie auch auf andere Leben beziehen. Wenn ich im eigenen Leben keine Macht habe, dann kann ich mich sehr schnell ohnmächtig fühlen. Das Ohnmachtsgefühl kann natürlich auch daher kommen, dass ich mir nicht bewusst bin, dass ich auf mein Leben Einfluss nehmen könnte.

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Lange Zeit wurden Menschen durch autoritäre Figuren und Systeme konsequent in einer abhängigen Beziehung gehalten. Macht wurde schonungslos ausgeübt. Die Machthaber haben das gemeine Volk bewusst im Unwissen gelassen. So auch die Kirchen. Sie haben Gott als den Allmächtigen definiert, was dem Menschen nicht viel Einfluss auf das eigene Leben oder das Leben der Gemeinschaft lässt.

Stellt euch vor, Gott wäre als Alles-Liebende verstanden worden… Continue reading “Was macht Macht mit mir? (+EN)”

The End of the World – part 1

Are you anxious about global warming, the repeat waves of recession, government shut downs, or any other discernible sign of an impending apocalypse?

The end of the world has been a popular topic for centuries, but none of the doomsday scenarios so far have caught my attention. But I feel inspired by the thoughts and queries shared by Ben Pink Dandelion, a quaker scholar from England.

Here is the first part of a series of study sessions on Quaker theology and history illuminating the “end of the world” topic.

The study sessions took place during the Canadian Yearly Meeting of the Religious Society of Friends in Kemptville, ON in August 2013. I will link to the following instalments of this five part series as they are posted publicly.

The End of the World – parts 2 and 3

The End of the World – parts 4 and 5